Big Data und der Datenschutz: Grund zur Sorge?

Die Herausforderung neuer Technologien geht in der Regel mit Unsicherheiten einher. Gerade wenn es um die Sammlung und Nutzung von Daten geht, ist nicht selten von „Überwachung“ oder „dem gläsernen Menschen“ zu hören und zu lesen. Aber wie weit ist diese Sorge berechtigt?

Spezielle Software für Big Data dient der Wertschöpfung gesammelter Informationen. Da es sich bei diesen Informationen aber eben um Daten handelt, kann das Feld sensibel sein und wird häufiger in ein konfliktreiches Licht gerückt.

Datenmanagement und die DSGVO

Die Datenschutzgrundverordnung dient als eine Art Leitlinie für den sicheren Umgang mit Daten. Nutzer sollen vor einer ungewollten Verwertung ihrer Daten sowie einer Weitergabe an Dritte geschützt werden. Kunden müssen daher darüber aufgeklärt werden, was mit Ihren Daten geschieht und explizit ihre Zustimmung erteilen.
Die DSGVO reguliert somit Recht und Bedingungen zum Umgang mit Daten, also wie sie gespeichert und verarbeitet werden dürfen und fokussiert auf die Transparenz der Prozesse.

Die hier verankerten Datenschutzbestimmungen beziehen sich ausschließlich auf personenbezogene Daten, damit sind all jene (Kunden-)Informationen gemeint, die direkte Rückschlüsse auf natürliche Personen ermöglichen. Unternehmensdaten sind hiervon also  ausgeschlossen.

Datenmanagement im Unternehmen

Um sich im Dschungel der Datenschutzgrundverordnung zurechtzufinden, ist es für Unternehmen oft sinnvoll zu prüfen, welche Daten für den Verwendungszweck wirklich relevant sind und tatsächlich nur diese zu erfassen.

Für den Einsatz von Business Intelligence Systemen sind konkret personenbezogene Daten häufig gar nicht notwendig. Kategorisiert man die Konsumenten beispielsweise kann die Analyse der jeweiligen Gruppen im Sinne des „Know-Your-Customer-Prinzips“ bereits äußerst aufschlussreich sein.

Daten bedeuten Verantwortung

Banal betrachtet ist ein Computer eine Maschine, die bekanntlich über keine ethischen Ressourcen verfügt und weder gut noch böse sein kann.
Das  Grundprinzip von Schutz und Sicherheit ist in der digitalen ein ähnliches wie in der analogen Welt. Genauso die Antwort darauf, es geht um Verantwortung.

Durch unser Internet-Verhalten geben wir viel Preis, sodass wir auch uns selbst gegenüber eine Verantwortung haben – nämlich jene unsere Daten zu schützen, AGBs zu lesen und Anbieter (Websites, Shops, etc.) mit Bedacht zu wählen. Aber vermutlich ist mit dem Bekanntgeben der Kontodaten ein bedachterer Umgang verbunden, als mit dem Erlauben von Cookies auf einem Food-Blog. Das ist vielleicht nicht unbedingt immer ratsam, aber in Ordnung. Wir wägen ab. Die Konsequenzen sind höchstwahrscheinlich nicht die gleichen.

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind zuhause und haben die Vorhänge nicht zugezogen. Ihr Nachbar sieht Sie. Er hat nun drei Handlungsmöglichkeiten: Er ignoriert Sie. Er beobachtet Sie. Er fotografiert Sie und verletzt Ihre Privatsphäre und Rechte. Vergleichbare Situationen entstehen beim digitalen Nutzungsverhalten.
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